Lernort Museum – mit modernen Medien Geschichte erleben, Natur erkunden, Archäologie entdecken

Mit dieser Broschüre möchten wir Sie einladen, gemeinsam mit Ihren SchülerInnen die vielfältigen Möglichkeiten, die das interdisziplinäre Museum Lüneburg bietet, kennenzulernen und produktiv für Ihren Unterricht zu nutzen. Dabei möchten wir Ihr Augenmerk besonders auf das partizipative Medienangebot und den Multimediaguide FRIZ im Museum lenken. Diese Art der elektronischen Präsentation kommt besonders bei Jugendlichen gut an; unser Angebot richtet sich darum speziell an SchülerInnen der weiterführenden Schulen ab Klasse 5. Unter dem Leitthema „Mensch und Umwelt“ lassen sich die Themen gut in die Fächer Geschichte, Gemeinschaftskunde, Geographie, Biologie und Chemie, Reli­gion, Ethik, Deutsch, Kunst etc. integrieren. Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne bei den Unterrichtsbezügen. Die Nutzung des FRIZ ist im Eintrittspreis für das Museum enthalten.

 

Wie funktioniert das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Kultur?

So lautet die zentrale Fragestellung der Ausstellung im Museum Lüneburg. Dabei werden die Ausstellungsstücke gleichermaßen aus naturwissenschaftlicher und kulturgeschichtlicher Perspektive betrachtet, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Dieser Ansatz stammt aus der Umweltgeschichte. Sie ist eng mit dem Alltag von Menschen in früheren Zeiten verknüpft und bietet die Möglichkeit, Ursachen und Folgen von Umweltveränderungen auf lange Zeit in eine Erzählung einzubetten. In dieser Erzählung geht es darum, wie der Mensch über Jahrtausende seine Umwelt aktiv geprägt und gestaltet hat und gleichzeitig gezwungen war, sich den Bedingungen von Natur und Klima anzupassen, um zu überleben.

 

Mit FRIZ durch das Museum

Der Multimediaguide FRIZ ist ein handliches, tragbares Gerät mit Kopfhörern und Touchscreen. Er ist problemlos zu bedienen, hilft bei der Orientierung im Museum und führt die BesucherInnen je nach Spur zu ausgewählten Exponaten. Es gibt drei verschiedene Multimedia-Spuren:

Die Erste stellt Objekte vor, die besonders gut den Zusammenhang zwischen Mensch, Natur und Kultur dokumentieren und damit exemplarisch für den interdiszi­plinären Ansatz des Museums stehen. Auf der zweiten Spur stellen SchülerInnen zwischen 12 und 16 Jahren ihre Lieblingsobjekte vor. Auf der dritten Spur „Mit Hanna und Otti durch das Museum“ werden Kinder von 5-10 Jahren eingeladen, das Museum zu entdecken. Weitere Spuren – z.B. fremdsprachige – sollen helfen, den Zugang zu den Leitthemen im Museum zu finden.

 

Die Mikrolithen – interdisziplinär

Die kleinen Pfeilspitzen gehören zu den eher unscheinbaren Exponaten. Das ändert sich aber, wenn man ihre spannende Geschichte auf dem FRIZ verfolgt: wie der Mensch aus Rohstoffmangel nach der letzten Eiszeit statt großer Faustkeile nun kleine Pfeilspitzen fertigte, wie sich deren Form im Laufe der Zeit veränderte und was das mit steigenden Temperaturen und der Wiederbewaldung zu tun hat. Das klingt beinahe wie eine Detektivgeschichte und ist ein anschauliches Beispiel dafür, dass der Mensch seine Umwelt zwar prägt, gleichzeitig aber gezwungen ist, sich den Bedingungen von Natur und Klima anzupassen. Diese ganzheitliche Betrachtung über alle Disziplinen hinweg gelingt mithilfe des FRIZ und seinen vielfältigen Möglichkeiten der Vermittlung und Illustration.

 

Möglichkeiten der Partizipation

Das Museum Lüneburg möchte ein Ort des Dialogs und der Teilhabe sein. So ist eine der Spuren auf dem FRIZ von SchülerInnen der Sekundarstufe I entwickelt worden, die sich dort mit Exponaten beschäftigten, die für sie am interessantesten waren. Die Möglichkeit, im Rahmen des Unterrichts oder einer Projektarbeit einen Beitrag zu einem bestimmten Ausstellungsstück oder -thema zu entwickeln, der dann vorübergehend oder dauerhaft auf dem FRIZ verbleibt, steht grundsätzlich allen SchülerInnen in und um Lüneburg offen. Sollten Sie Interesse daran haben, gemeinsam mit Ihren SchülerInnen einen Beitrag zu erarbeiten und sich damit der Öffentlichkeit zu präsentieren, sprechen Sie uns gerne an! Wir helfen Ihnen bei der Umsetzung Ihres Projekts.

 

Blicke auf die Welt – die Medienstationen

Es gibt insgesamt sechs ganz unterschiedliche Medienstationen im Museum, an denen die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt im Laufe der Jahrtausende exemplarisch sichtbar gemacht werden.

 

Umweltmanagement – interaktiv

Ein Highlight vor allem für Jugendliche ist das „Landschaftsspiel“ – kein Exponat im klassischen Sinn, sondern ein eigens vom Museum Lüneburg entwickeltes Spiel, bei dem interaktiv und ganz unmittelbar erlebt werden kann, wie komplex die Zusammenhänge in unserer heutigen Umwelt sind, wie viele gegensätzliche Interessengruppen an der Gestaltung dieser Umwelt beteiligt sind und wie schwierig es ist, all diese Interessen in angemessener Weise zu berücksichtigen. Durch die Zuweisung von Wald- und Wiesenflächen, Ackerflächen, Wohn- und Gewerbegebieten in bestimmter Größe und Lage bekommen die SpielerInnen direkt ein Feedback aller Beteiligten dazu, wie gut oder schlecht sie ihre Interessen vertreten sehen. Das Spiel wirft Fragen zur Umweltethik und zum Umweltmanagement auf und regt dazu an, über die eigene Position, das eigene Verhältnis zu Natur und Kultur nachzudenken.

 

Die Ebstorfer Weltkarte – interdisziplinär

Die Ebstorfer Weltkarte gehört zu den eindrucksvollsten Exponaten der Dauerausstellung. Ohne umfassende Erläuterungen über alle Disziplinen hinweg würde sich das zugrundeliegende mittelalterliche Weltbild nur schwer erschließen. Die Medienstation zeigt den Aufbau der Karte Schritt für Schritt und demonstriert damit nicht nur das Denken bzw. den Glauben des Mittelalters, sondern auch den Unterschied zur heutigen Entstehung und Nutzung geographischer Karten. Die Ebstorfer Weltkarte ist ein imposantes Beispiel dafür, wie der Mensch seine Umwelt wahrnimmt, welche Bedeutung er ihr zuschreibt und wie sich dieser Prozess im Laufe der Jahrhunderte komplett verändert hat: Der Glaube an die göttliche Schöpfung als Quell allen Seins wurde durch die Erkenntnisse der Wissenschaft abgelöst.

Weitere Medieneinheiten im Kontext „Mensch und Umwelt“ sind:

– Der Kalkberg Entstehung und Nutzung

– Während der Eiszeit Mensch und Natur im Einklang

– „Totholz“ ökologische Vielfalt im Mikrolebensraum

– Lebensräume heute Stadt, Land, Fluss

 

Wir hoffen, Ihnen mit dieser Broschüre Lust auf das Museum Lüneburg und die modernen, partizipativen Medienangebote gemacht zu haben! Selbstverständlich können Sie als Lehrkraft sich dieses Angebot einmal unverbindlich ansehen, bevor Sie mit Ihrer Klasse oder Projektgruppe zu uns kommen.